Artikel in der Basler Zeitung am 29. Mai 2015: „Vorzügliches vom Wegrand“.
Mit Holunderblüten lassen sich derzeit Köstlichkeiten aus der Naturküche zubereiten.
Jeder kennt sie, die hellen Blütendolden am Feldwegrand. An sonnigen Standorten in Basel und im Hochrheingebiet blüht der Holunder bereits ab Mitte Mai, im schattigen Wald blühen die cremeweissen Blüten erst zwei bis drei Wochen später bis Anfang Juli. Genau dann verströmen sie einen aromatischen Duft. Die dunklen Beeren läuten im September und Oktober den Herbst ein. Köstliches aus der Naturküche – das klingt in der Theorie stets schön, doch was kann man mit Holunder anfangen, ohne stundenlang in der Küche stehen zu müssen? Die Antwort bei den Blütenlautet ganz einfach: Sirup! Denn diesen können selbst bekennende Nichtköche in wenigen Minuten ansetzen. Holunderblütensirup herstellen ist deutlich einfacher als beispielsweise einen Waffelteig mixen. Die Hauptarbeit besteht im Sammeln der Dolden in der freien Natur – und das sollte Spass machen, sonst lässt man es besser.
Markus Strauss, promovierter Geograf, mit Biologie und Geologie imNebenfach, empfiehlt, die Dolden idealerweise vormittags zu sammeln.