ESSKASTANIE
(Castanea sativa)

Sammelzeit
Früchte: September bis Oktober

Rezeptvorschläge und Anwendung
Für alle Gerichte müssen die Früchte erst geschält werden, in dem man sie mit einem scharfen, spitzen Messer kreuzweise einritzt und im Backofen eine Viertelstunde röstet. Geschält sind sie schon pur als „Heiße Maroni“ ein Genuss. Sie können nun auch zu Gemüsegerichte und Püree oder als Füllung für Fleischgerichte weiterverarbeitet werden. Ein süßes, glutenfreies Brot mit Rosinen und Pinienkerne ist in Italien eine Spezialität; auch ein „klassisches“ Brot mit Dinkelmehl und Hefeteig schmeckt köstlich. Ebenso ein traditionelles Gebäck („Vermicelli“), mit Milch, Honig und Rum. Ein Chutney mit Fenchel, Zwiebel, Sherry und Apfelessig ist eine köstliche Beilage zu Reisgerichten. Ein Maronenaufstrich mit Sahne, Datteln und Kakao ist etwas für Leckermäuler.

So sieht die Ess-Kastanie aus
Die Esskastanie ist ein sommergrüner Laubbaum mit bis zu 30 m Höhe und knorrigem Wuchs; der Stammumfang kann 1-2 m betragen. Die dunkelbraune Rinde ist rissig und windet sich im Alter spiralförmig um den Stamm. Nur junge Bäume haben wie Reif eine silbrig-glatte Rinde. Die wechselständigen und gestielten Blätter sind länglich-lanzettlich und mit Stachelspitzen gezähnt; sie sind lederartig und derb strukturiert und bis zu 25 cm lang; oberseits glänzend grün, unterseits matt. Die Blüte erfolgt im Juni. Der 20 cm lange Blütenstand besteht aus gelb-weißlichen männlichen sowie unscheinbaren weiblichen Blüten. Aus Letzteren bilden sich am unteren Teil des Blütenstandes kugelige Stachelfrüchte. Der mit spitzen Stacheln bewehrte 3-4-lappige Fruchtbecher beinhaltet je 1-3, bauchig-rundliche Nüsse von ca. 2 cm Durchmesser. Die Wurzeln reichen tief in den Boden.

Über die Pflanze
Botanisch gehört die Ess- oder Edelkastanie zu den Buchengewächsen. In südlichen Landstrichen nennt man sie auch Maronibaum. Für die Bienen sind die Blüten der Esskastanie eine Wonne. Der sortenreine Kastanienhonig ist dann dunkel, kräftig und würzig-aromatisch. Die Esskastanie liebt sommerwarme Gebiete und kalkarme, mineralstoffreiche und tiefgründige Böden (in Laub- und Eichenwäldern). So wächst sie besonders in Weinbergnähe oder in geschützten Hanglagen wie in Baden und in der Pfalz. Am Niederrhein gibt es eine ganze Allee. Staunasse Standorte in Ebenen oder Talgründen sind nicht zum Vorteil. Auch Spätfröste mag sie nicht. Ein gezielter Anbau an geeigneten Standorten würde der Baumart gut tun, da sie wertvolle Früchte liefert und eine attraktive Zierde ist.

(C) Foto: Birgit Matz & Birgit Haas

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