HIRTENTÄSCHEL, Gewöhnliches
(Capsella bursa-pastoris)

Sammelzeit
Blätter: ganzjährig, Hauptsaison im Winter und Frühling
Wurzel: Oktober bis März

Rezeptvorschläge und Anwendung
Junge Blätter und die Herzen der Blattrosetten als Zutat in den Salat, für Gemüsegerichte und Kräuterquark. Die Blüten und grüne, noch unreife Früchte als essbare Dekoration und Gewürz. Die Wurzel schmeckt dem Ingwer ähnlich und kann, klein geschnitten, ebenso als Gewürz verwendet werden.

So sieht Hirtentäschel aus
Hirtentäschel ist eine ein- oder zweijährige, krautige Pflanze mit einer dicken Pfahlwurzel. Aus der grundständigen Blattrosette wächst ab dem Frühjahr ein straff aufrechter, oft auch verzweigter Trieb. Die Blätter am Boden sind länglich-lanzettlich, entweder glattrandig oder tief eingeschnitten und fiederartig – ähnlich wie ein Löwenzahnblatt. Die Stängelblätter dagegen stehen wechselständig, werden nach oben hin immer kleiner und umfassen mit ihrem pfeilförmigen Blattgrund den Stängel. Die zahlreichen, 4 mm kleinen, weißen Blüten bilden zusammen einen aufrechten, traubigen Blütenstand. Die Kelchblätter der Blüten sind grün und behaart, die 4 weißen Blütenblätter stehen sich kreuzförmig gegenüber. Am Blütenstand sieht man meist zeitgleich Knospen, aufgeblühte und verblühte Blüten sowie Früchte. Diese sind 6-8 mm lange Schoten mit einer typisch herzförmig bis dreieckigen Form und sollen wie die früheren Umhängetaschen der Hirten aussehen.

Über die Pflanze
Das Hirtentäschel ist eine Pionierpflanze und ein weit verbreitetes Ackerbeikraut auf nährstoffreichen Standorten. Am liebsten besiedelt es „Neuland“ wie beackerte Flächen oder frisch umgesetzte Gartenbeete, gerne auch Brach- und Ödland sowie Wegränder. Das Hirtentäschel enthält viel Vitamin C, Kalium und Kalzium sowie Flavonoide und scharf schmeckende Senfglykoside. Volksmedizinisch findet die Pflanze als Tee oder Tinktur Anwendung bei Blutungen aller Art.

(c) Foto: Ralph Dommer

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