MÄDESÜSS, ECHTES
(Filipendula ulmaria)

Sammelzeit
Junge Blätter: April bis Mai
Blüten: Juni bis August

Rezeptvorschläge und Anwendung
Mädesüßblüten eignen sich zum Aromatisieren von Wein, Bowle, Saft und Likör. Als Basis für Limonaden und Gelee wird zunächst ein Kaltwasserauszug hergestellt und diesen mit Apfeldicksaft und Limette verfeinert. Für einen heilsamen Tee werden die Blüten schonend getrocknet. Die Tagesdosis für Erwachsene liegt bei 2,5 bis 3,5 g. Die jungen Blätter dagegen eignen sich als Zutat im Haustee (als Salat oder Gemüse schmecken sie den Meisten zu herb).

So sieht Mädesüß aus
Mädesüß ist eine mehrjährige Staude mit einer Höhe bis zu 150 cm. Die Stängel sind kantig und rot überlaufen und wachsen aufrecht. Die gefiederten Blätter bestehen aus 2-5 Blattpaaren und einem dreiteiligen Endblatt. Die Blattränder sind scharf gesägt, die Blattflächen oberseits dunkelgrün, unterseits silbrig-grau, filzig behaart. Die zahlreichen, kleinen Blüten sind gelblich-weiß und sitzen trichterförmig in Rispen. Die einzelne Blüte hat 5-6 Blütenblätter und viele Staubblätter.

Über die Pflanze
In Mitteleuropa ist Mädesüß in der Auen- und Ufervegetation von Gewässern sowie in Gräben und auf Feuchtwiesen oft in Massenbeständen verbreitet. Die auffällig blühende und stark duftende Staude liebt hier die nährstoffreichen Lehmböden. Seit je her wird Mädesüß als starke Heilpflanze hoch geschätzt: Sie lindert Schmerzen und Entzündungen, wirkt fiebersenkend, beruhigt die Haut und besänftigt Juckreiz. Die auch von der modernen Medizin bestätigten Wirkungen beruhen vor allem auf dem Gehalt an Salizin welches in der Leber in Salicylsäure umgewandelt wird. Die Pharmaindustrie stellt diesen Stoff heute synthetisch her. Als Vorlage diente jedoch das Salizin des damals noch „Spirea“ genannten Mädesüß. Von ihrem damaligen Namen leitet sich der Markenname „A-spirea“ = Aspirin ab. Neben dem Salizin enthält Mädesüß zudem Flavonoide, Gerb- und Schleimstoffe. Naturheilkundlich werden heute Tee (aus Blüten), Tinktur, Extrakt und ätherisches Öl verwendet.

 

(C) Fotos: Micha Brem

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