VOGELMIERE
(Stellaria media)

 

Sammelzeit
Ganze Triebspitzen: ganzjährig
Blüten: April bis November

Rezeptvorschläge und Anwendung
Die kompletten Triebspitzen mitsamt Blüte und Fruchtkügelchen kommen als Zutat in den Salat oder in den Grünen Smoothie. Kleingeschnitten schmecken sie im Kräuterquark, als deftiger Brotaufstrich oder (gerade im Frühling) pur aufs Butterbrot. Als Zutat kommen sie zudem in die Gemüsesuppe oder werden wie Spinat gekocht. Ein „Gazpacho“ wird zusammen mit Knoblauch und Salatgurke zubereitet. Eine Handvoll frischer Triebspitzen als Teeaufguss regt die Nieren an.

So sieht Vogelmiere aus
Vogelmiere ist ein einjähriges Kraut, oft niederliegend wachsend bis zu einer Länge von 20-50 cm. Der Stängel ist rund und einreihig behaart, wie ein feiner Haarstreifen (wie eine feine Haarleiste). Die gegenständigen, hellgrünen Blätter sind einförmig und am Ende spitz; die unteren Blätter gestielt, die oberen sitzend. Die Blüten wachsen endständig aus den Blattachseln. Die weißen Blüten sind sternförmig („stellaria“ = Sternchen) mit 5 winzig kleinen, 3-5 mm langen Blütenblättern, die in der Mitte gespalten sind. Sie erscheinen dann wie 10 Blütenblätter. Die grünen Kelchblätter sind behaart.

Über die Pflanze
Die Vogelmiere ist eine bemerkenswerte Pflanze, die den ganzen Winter über wächst. Ursprünglich aus Europa kommend, findet man sie heute inzwischen weltweit. Sie wächst auf Äckern und Brachland, in Gärten oder Parks, in Weinbergen, an Mauern und an Wegrändern. Doch auch andere „Grund“-Bedingungen lassen sie nicht unbedingt vom Wachstum abhalten. Sogar in Balkonkästen oder Töpfen kann sie gut gedeihen. Auf Wiesen erscheint die Vogelmiere höher wachsend, da sie sich an Grashalmen abstützen kann. Auf Äckern oder auf Brachen ist sie eher kriechend und dann in dichten Polstern mit durcheinander wachsenden Stängeln vorkommend. Eine Pflanze kann 10.000 bis 20.000 Samen hervorbringen, aus einem Samen entwachsen dann bis zu 120.000 Pflanzen. Ein Samen kann lange Zeit recht geduldig in der Erde überdauern. Und noch eine Besonderheit gibt es: Die Leitbahn der Vogelmiere kann aus dem Stängel herausgezogen werden. Der Geschmack ist mild und nussig wie junger Mais oder Erbsen und leicht zusammenziehend. Die Triebspitzen sind saftig und zart zugleich. Die Inhaltsstoffe machen sie zu einer wertvollen und wichtigen Selbstversorgerpflanze mit Mineralien und Spurenelementen (allen voran Eisen), mit den Vitaminen A, C und B1, B2, B3 sowie sekundären Pflanzenstoffen, ätherischen Ölen und Schleimstoffen. Volksheilkundlich spielte Vogelmiere bei Husten, zur Wundheilung und bei Fieber eine Rolle. Heute ist es eine hervorragende Pflanze für die Frühjahrskur zur Reinigung der Lymphe.

(c) Birgit Matz

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