WALD-ENGELWURZ
(Angelika sylvestris)

Sammelzeit
Blätter, Stängel, junge Triebe: Mai bis Juli
Wurzel (im Jahr vor der Blüte): September bis Februar
Samen: September bis Oktober

Rezeptvorschläge und Anwendung
Junge Blätter und Triebe eigenen sich als würzende Zutat in Salate, Suppen und Eintöpfe. Junge Blattstiele als kandiertes Naschwerk. Der berühmte Engelwurz-Likör wird traditionell aus der Wurzel hergestellt, doch können hierzu auch die Samen verwendet werden. Getrocknet sind Blätter und Triebe eine schmackhafte Zutat in Würzmischungen; getrocknete Samen in Teemischungen.

So sieht Wald-Engelwurz aus
Die Wald-Engelwurz ist eine meist zweijährige, selten 3-4 jährige Staude und wird im Jahr der Blüte 50-150 cm groß. Der Wurzelstock ist knollenartig verdickt. Der runde Stängel ist unbehaart, hohl, schwach gerillt und im oberen Teil violett überlaufen. Die Blattstiele sind rinnenartig vertieft mit bauchigen Blattscheiden; diese umfassen den Stängel. Die dunkelgrünen Blätter stehen wechselständig und sind 2-3-fach gefiedert; die Teilblätter sind eiförmig, am Blattrand gesägt. Die Außenlinie um alle Teilblätter eines Blattes herum ergibt ein Dreieck; ein Blatt kann eine Länge von 55 cm erreichen. Die cremeweißen Blüten stehen in doppelten Dolden.

Über die Pflanze
Die Wald-Engelwurz bevorzugt feucht-nasse, nährstoffreiche Lehmböden. Man findet sie daher in der Nähe von Gewässern, in Feuchtwiesen und Auwäldern. Tinkturen und ätherisches Öl aus der Echten Engelwurz werden naturheilkundlich zur Unterstützung von Magen, Galle und Bauchspeicheldrüse angewandt. Infolge der Übernutzung der Wildbestände im Mittelalter starb diese jedoch aus und muss heute landwirtschaftlich angebaut werden. Das Wirkungsspektrum der wilden Wald-Engelwurz ist genau gleich, doch die Konzentrationen an Stoffen wie Flavone, Kumarine, Gerbstoffe, Harze, ätherische Öle und Bitterstoffe sind etwas geringer.

(C) Foto: Birgit Matz

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