WALDMEISTER
(Galium odoratum)

Sammelzeit
Blätter und junge Triebspitzen. April bis Juni

Rezeptvorschläge und Anwendung
Wichtig: Bitte nur in kleinen Mengen verzehren! Das bekannteste Getränk ist die Verwendung der Triebspitzen (vor oder auch während der Blütezeit) als Mai-Bowle. Die jungen Triebspitzen schmecken auch zur Aromatisierung von Apfelsaft oder von Desserts und Likören. Auch zuvor in Milch eingelegt, kann ein aromareicher Pudding daraus gekocht werden. Hierfür müssen die Blätter jedoch immer erst angewelkt werden; erst dann kann sich der Duft entfalten.

So sieht Waldmeister aus
Waldmeister ist eine mehrjährige, grasgrüne Staude mit einem dünnen und kriechenden Wurzelstock. Daraus wachsen mehrere, aufrechte, vierkantige und kahle und stets unverzweigte Stängel mit ca. 25 cm Höhe. Die dunkelgrünen Blätter sind schmal und eiförmig, am Rand gezähnt mit feinen Borsten und sitzen in 6-8 Quirlen. Die weißen Blüten sind vierzählig, trichterförmig, mit einem verkümmerten Kelch und bilden eine trugdoldige Rispe. Die Früchte sind Doppelnüsschen mit borstigen Haken.

Über die Pflanze
Waldmeister findet sich in krautreichen und lichten Buchen- und Laubmischwäldern auf der gemäßigten Nordhalbkugel. Er kommt dort recht häufig vor und gedeiht auf nährstoffreichen und lockeren Böden bis in Mittelgebirgslagen. Das darin enthaltene Cumarin (ein Glykosid, was für den typischen Geruch verantwortlich ist) darf nur in kleinen Mengen verzehrt werden; sonst folgen Kopfschmerzen und Schwindel. Doch das ist wie so oft eine Frage der Dosis. Naturheilkundlich findet der Wirkstoff Cumarin Verwendung bei Venenerkrankungen. Und was wäre eine Mai-Bowle ohne Waldmeister! Die Blätter duften typisch nach Waldmeister und zart nach Vanille erst beim Anwelken.

 

(C) Foto: Markus Strauß

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