Pressemeldung der HFWU zum Fachtag der Stiftung EWILPA

Parks für essbare Wildpflanzen

NÜRTINGEN (hfwu)/Udo Renner

An der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt (HfWU) in Nürtingen kamen über einhundert Interessierte zusammen, um bei einem Fachtag zu erfahren, wie ein Park für essbare Wildpflanzen angelegt wird.Das Interesse am Wissen rund um essbare Wildpflanzen ist längst nicht mehr auf einen kleinen Kreis besonders Naturverbundener beschränkt. Dies belegt auch die enorme Nachfrage nach dem seit mehreren Jahren an der HfWU angebotenen, bundesweit einzigen Hochschul-Lehrgang zu diesem Thema. „Aus dem Kreis der Teilnehmer kam nach dem Kurs immer häufiger die Anfrage, was man denn wissen müsse, wenn man selbst ein Areal oder einen Park für essbare Wildpflanzen anlegen möchte“, berichtet Dr. Markus Strauß. Er ist Gründer der Stiftung Essbare Wildpflanzenparks, die zusammen mit der Weiterbildungsakademie der Hochschule (WAF) zu einem Fachtag rund um die Gründung, Gestaltung und Realisation eines solchen Parks an die HfWU nach Nürtingen eingeladen hatte.„Viele der Teilnehmer des Lehrgangs kommen aus Städten oder dicht besiedelten Regionen, da gibt es oft kaum Sammelgegenden“, erklärt Strauß das große Interesse an der Informations- und Netzwerkveranstaltung. Für viele liegt so die Idee nahe, selbst den Wildpflanzen ein Areal zum Sprießen und Gedeihen anzulegen. Für den promovierten Agrarökologen besteht die Grundidee der Wildpflanzenparks darin, nicht nur für Menschen eine natürliche Ressource für Nahrungsmittel zu schaffen. „Mit den Parks kann auch die Natur aufatmen – Bienen, überhaupt Insekten profitieren von ihnen und davon wieder die Vögel.“

Im vergangenen Jahr sei ein erster großer Park für essbare Wildpflanzen in der Oberpfalz eingeweiht worden, in Berlin entstehe derzeit einer. Mehr und mehr seien Kommunen und Kliniken interessiert. „Die Nutzung einer Fläche als ein Areal für essbare Wildpflanzen ist ökologisch äußerst sinnvoll“, ist Strauß überzeugt. Flächen mit einem Wildpflanzenpark brauchten gleich oder weniger Pflege als die mit herkömmliche Pflanzen und sie könnten gleichzeitig als ökologischer Ausgleich für einen Flächenverbrauch an anderer Stelle dienen. Für Kliniken sei die erwiesene positive Wirkung der direkten Naturerfahrung auf den Heilsprozess im Zusammenhang mit den Parks interessant. Kitas und Schulen können die Parks als „grünes Klassenzimmer“ nutzen.

Der Fachtag gab Starthilfe, wie auf eigenen oder kommunalen Flächen ein „essbarer“ Park umgesetzt werden kann. Zudem erfuhren die Teilnehmer, welche Fördermittel und Finanzierungen es gibt und was man über die rechtlichen Grundlagen wissen muss. Kulinarisch versorgt wurden die Teilnehmer selbstverständlich mit essbaren Wildpflanzen. Zum Mittagstisch kredenzte die Fachberaterin Birgit Haas „verwilderten Köstlichkeiten“. Über hundert Teilnehmer waren zu dem Fachtag, der binnen weniger Tage ausgebucht war, aus ganz Deutschland, der Schweiz, Österreich und Luxemburg nach Nürtingen gekommen.

Quelle: https://www.hfwu.de/aktuelles/pressemeldungen/pressemeldung/news/parks-fuer-essbare-wildpflanzen/

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