Veröffentlichung eines Interviews mit dem Titel „Eine wilde und mächtige Geschichte“ auf der Internetplattform „Mach`s weg“ von Laurens Dillmann.
Wie ist der modernen Welt der Zugang zur Selbstversorgung verloren gegangen? Und wieso kommt dieses Thema jetzt so drängend zurück?
Wir sind alle Teil der Gesellschaft. Und dieses Gefühl von Teilhabe ist sehr lebendig und sehr schön. Man kann sich aber auch abgeschnitten und getrennt fühlen. Trennung ist in unserer jetzigen Situation das Grundthema, Trennung vom Lebenssinn und vom Lebensfluss. Wenn wir uns nur als Teil eines künstlichen, von uns selbst erbauten Systems erleben, sind unsere Hauptrollen die des abhängigen Patienten, das Konsumenten, oder des Produzenten. Aber immer getrennt von der eigentlichen Quelle. Der Quelle der Gesundheit, der Eigenständigkeit, der Selbstversorgung.
Aus Sicht des Systems ist das auch gut so. So kann man die dicksten Geschäfte mit uns machen. Aus Sicht eines Pharmakonzerns, eines Staatsgebildes, einer hierarchisch organisierten Firma ist das eine ganz logische Vorgehensweise. Ich brauche Menschen, die im System ihre Aufgaben erledigen. Bitte nicht aufmucken, das stört die Abläufe im Gesamtapparat! Nahezu all unsere gesellschaftlichen Systeme sind in diesen pyramidalen Machtstrukturen organisiert. Und diese Pyramiden finden wir überall. Ein aktuelles Beispiel ist das Kommunikationssystem. Früher haben die Menschen direkt miteinander kommuniziert. Heute überantworten wir die gesamte Kommunikation der gesamten Gesellschaft an Big-Tech-Firmen wie Google, Twitter, Microsoft, Apple. Etc. Das sind private Firmen mit „Ein-Chef-Politik“, wo dann ganz oben entschieden wird, was gesagt werden darf oder nicht. Das sind künstliche Systeme, die nicht natürlich sind. Das entspricht nicht unserer Natur und es besteht immer die Gefahr, dass sie uns krank machen, wenn sie unsere Lebendigkeit nicht wirklich zulassen.